Der weite Blick, Geborgenheit und Heimat in Georgien
Wenn Du Dich zu einem der glücklichen Reisenden zählen darfst, der / die mit viel Zeit eine große Tour fahren kann, dann lass Dich auf das große Abenteuer Kaukasus ein… Sieben WOchen war ich unterwegs, drei Wochen davon kreuzte ich allein auf meinem Motorrad durch dieses unbeschreiblich grandiose Georgien: schroff-abgelegene Berge, unberührte Weiten, Steppe, Wüste, Felsen, Flüsse, das Meer – und dazu die herzlichsten Menschen, die ich bislang kennenlernen durfte.
Es ist einfach überall ein Traum und ich kann mich kaum entscheiden, wo es am Allertollsten ist… Aber ganz sicher weiß ich, dass ich hier, in Kachetien, dem Süden Georgiens, irgendwie zu Hause bin. Dass mich diese Steppenlandschaft so sehr berührt, so sehr durchatmen und mich wilde Freiheit spüren lässt.
Und der Ort Udabno sollte unbedingt auch auf Deiner Route liegen (nicht nur wenn Du das nahegelegene Kloster Davit Gareja erkunden möchtest), wenn Du Lust auf lange Blicke in schier unendliche Steppenweite hast…
Es gibt zwei mögliche Anfahrten nach Udabno
1. Mit Offroad-Spaß nach Udabno
Entweder nimmst Du (der Du in Georgien eigentlich mit einem offroadtauglichen Fahrzeug unterwegs sein solltest!) den von Google Maps angezeigten (angeblich schnelleren) Weg über Rustawi. 70 Kilometer in zwei Stunden werden angezeigt – und ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass Du viel, viel länger unterwegs sein wirst! Nicht nur wegen der vielen Fotostopps für die unfassbaren Aussichten – sondern vor allem auch wegen der recht unwegsamen Offroad-Straße. Sie ist wunderschön und ich kann sie Dir mehr als ans Herz legen, aber Du brauchst gute Nerven, ein sehr gutes Fahrzeug und genug Zeit.
Mit einem kleinen Abstecher erreichst Du das Davit Gareja-Kloster. Nur ein paar Kilometer sind es von der (ganz klein ausgeschilderten) Abzweigung. Das Kloster ist toll. Für die komplette Besichtigung (inklusive Blick nach Aserbaidschan) benötigst Du etwa 3 Stunden Wanderzeit, das “Zentrum des Klosters” ist recht schnell gesehen.
2. Auf solidem Wege in die Steppe
Eine gute (Schnell-)Straße führt aus Tiflis Richtung Osten bis zur Stadt Sagaredscho und biegt dann auf die kleine, aber durchgehend geteerte Straße E172 nach Süden ab. Auch wenn es hier wieder nicht superschnell voran geht: auf diesen Straßen kommst Du auch mit “normalen” Fahrzeugen ganz entspannt und relativ flott zum Ziel.
Campingplatz und Feiern: der Oasis Club in Udabno
Udabno ist ein 300-Seelen-Dorf ganz im Süden von Georgien. Es liegt nicht nur nahe der aserbaidschanischen Grenze, sondern auch nur 20 Kilometer vom berühmten Davit-Gareja-Kloster entfernt, das Besucher in diese abgelegene Gegend lockt.
Die Hauptattraktion von Udabno ist aber der Oasis Club, ein kleines feines Restaurant mit vier hübschen Cottages (10 Betten), einem Hostel (20 Betten) und einer großen Campingwiese.
Es wird von extrem sympathischen, polnischen Lebenskünstlern betrieben und mischt inzwischen die kulturelle Szene der Gegend mit diversen Events, einer kleinen Bühne und einem Open-Air-Kino auf. Ausserdem kannst Du hier Kajaktouren auf nahegelegenen Seen machen und Ausritte buchen, die Dich die Steppe in ihrer ganzen Pracht hautnah erleben lassen.
Auf dem Campingplatz gibt es keinen Strom, dafür aber zwei super Duschen, saubere WCs, Feuerstellen, das Restaurant (mit leckerstem Frühstück!), supercoole Reisende mit vielen Geschichten – und den Blick über das weite Land…